PPP-Curriculum – Fort- und Weiterbildung
ZIELE (GRUNDLAGEN)
- Verankerung der Ergebnisse der pränatalen Psychologie und Psychotherapie in der PPP-Methode
- Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Gehirnforschung und der Neurobiologie, sowie der Psychotraumatologie, um zu einem vertieften Verständnis des Gegenstands und der Methode zu gelangen.
Teilnehmer verfügen über Basiskenntnisse, welche den Gegenstand sowie zentrale Begriffe und Konzepte der PPP betreffen, sind mit wissenschaftlichen Ansätzen der pränatalen Psychologie vertraut und wissen um die Relevanz von vorgeburtlichen und geburtlichen Konflikten für den psychotherapeutischen Prozess. Ihnen sind grundsätzlich jene introspektiven Methoden bekannt, die im Rahmen der PPP den Zugang zum frühem Erleben ermöglichen. Die methodologische Vertiefung findet im zweiten Teil der Weiterbildung statt. Empfohlen ist psychotherapeutische Einzelselbsterfahrung.
TEILNAHMEVORAUSSETZUNGEN
Das PPP-Curriculum wendet sich an ausgebildete Psychotherapeuten.
UMFANG/AUFBAU
Das Curriculum umfasst 6 Module:
Modul 2: Bindungstheoretische und psychoanalytische Aspekte
Modul 3: Körpertherapeutische Aspekte
Modul 4: Visualisierung und kunsttherapeutische Verarbeitung
Modul 5: Prozessorientierte Traumaarbeit
Modul 6: Praxis: Einzel- und Gruppenarbeit
Modul 1: Einführung[+]
Prä- und Perinatal orientierte Psychotherapie – eine integrative, bindungstheoretische Methode Ziele: Inhalte:
Teilnehmer sind mit ausgewählten Schlüsselbegriffen und Kernkonzepten (z.B. pränatales Unbewusstes, primäre Abwehr, Urwiderstand) vertraut, verfügen in Verbindung damit über ein vertieftes Verständnis des Gegenstands der pränatalpsychologischer Theorie und deren Relevanz für den psychotherapeutischen Prozess. |
Modul 2: Bindungstheoretische und psychoanalytische Aspekte[+]
Inhalte:
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Modul 3: Körpertherapeutische Aspekte[+]
Inhalte:
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Modul 4: Visualisierung und kunsttherapeutische Verarbeitung[+]
Inhalte:
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Modul 5: Introspektive Zugänge – prozessorientierte Traumarbeit[+]
Inhalte:
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Modul 6: Praxis: Einzel- und Gruppenarbeit[+]
Inhalte:
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Beschreibung der Methode: integrativ-analytisch, bindungstheoretisch
THEORIE
Arbeitsmodell: das Bipolare Selbst (Jakel 2000)
Es zeigt die pränatale Bindung in ihrer Beschaffenheit und Auswirkung auf spezifische Formen der Bezogenheit im progressiven und defensiven Aspekt (Essenzielle und Interpersonelle Bindung). Es stellt das frühe Bindungstrauma als Kontinuitätsbruch dar, welcher zu Spaltungen führt. Diese werden in der PPP-Methode durch Symbolisierungsprozesse auf verschiedenen Ebenen des Ausdrucks verarbeitet.
Annahme
Die Klienten befinden sich bereits im regredierten Zustand, daher kein Focus auf Regression, sondern auf die Bindungsarbeit. Der geschlossene, primärnarzistische Zustand dient als Abwehr traumatischer Bindungserfahrungen. Es geht um die Bewältigung vom Trauma des Existenzwechsels, welches Selbstverkörperungsprozesse verhindert. Dafür erscheint das analytische Setting am besten geeignet zu sein.
These
Nicht das regressiv-kathartische Erleben heilt, sondern die Symbolisierungsprozesse frühester Bindungstraumata, die im Übertragungs- und Gegenübertragungsraum stattfinden. Aktivierung des prä- und perinatalen Erlebens durch Reinszenierung in der therapeutischen Beziehung.
PRAXIS
Introspektive Zugänge
analytisch (Setting, Deutung), körpertherapeutisch (Körper als Sitz der Gefühle und Ort der Sprache), kunsttherapeutisch (Ausdrucksmalen, intuitives Schreiben), kathatymes Bilderleben (Visualisierung)
Einzeltherapie: analytisch/bindungstheoretisch orientiert mit integrativem Ansatz
Zugang zum frühen Erleben: modifizierte analytische Langzeittherapie (analytisches Setting 2–4/Woche im Liegen bzw. Sitzen) mit Focus auf die Arbeit an/mit Urwiderstand. Die Therapie gilt als symbolische Mutterleibsgression (Rank, Graber). Das Setting sichert die Bindungskontinuität, der therapeutische Raum fungiert als Vorbereitung zur Trennung (psychische Geburt). Die Signifikanz der bindungsaufbauenden Arbeit. Den introspektiven Zugang bilden freie Sprach- und Bildassoziationen und Körperempfindungen.
Gruppenarbeit: (Gruppentherapie, Seminare)
Introspektive Zugänge: integrativer Ansatz
- Zugang zum Unbewussten: Konzentrationstechniken – geführte, themenzentrierte Meditation
- Selbstwahrnehmung: Körperempfindungen und innere Bilder (Visualisierung)
- Ausdruck: Malen und/oder intuitives Schreiben
- Analyse des Erlebten und Ausgedrückten (Körpersprache, Gedanken- und Wortassoziationen)
- Synthese (Deutung) im Kontext der prä-und/oder perinatalen Lebensgeschichte; Vergleich zwischen dokumentierten und assoziativ aufgetauchten Daten